Germanwings-Flug 9525

Datum: 29. März 2015
Fluggesellschaft: Germanwings
Flugzeugtyp: Airbus A320-211
Anzahl der Opfer: 150

Der Germanwings-Flug 9525 war ein Linienflug, der am 29. März 2015 von Barcelona in Richtung Düsseldorf startete. Am 28. März wurde eine Reparatur an der Bugfahrwerksklappe durchgeführt, anschließend war die Maschine wieder voll flugfähig. Daher stand einem Einsatz auf der planmäßigen Route aus technischer Sicht nichts im Wege, als der Airbus um 10:01 Uhr startete. Gesteuert wurde das Flugzeug von Anfang an durch den Kopiloten, allerdings befand sich der Kapitän bis etwa 10:30 Uhr mit im Cockpit. Zu diesem Zeitpunkt war die geplante Reiseflughöhe von 38.000 Fuß erreicht. Anschließend verließ der Kapitän das Cockpit, woraufhin die Flughöhe drastisch verändert wurde: Obwohl sich das Flugzeug bereits über den Seealpen befand, wurde der Autopilot auf eine Zielhöhe von 100 Fuß eingestellt. Daraus resultierte ein rascher Sinkflug, während sich die Geschwindigkeit der Maschine gleichzeitig erhöhte. Die zuständige Flugsicherung versuchte mehrfach vergeblich, mit der Maschine Kontakt aufzunehmen, bevor diese um 10:41 Uhr an einem Bergmassiv nahe der Ortschaft Seyne-les-Alpes zerschellte. Es gab keine Überlebenden. Aufgrund der Unzugänglichkeit des Geländes war die Bergung schwierig und langwierig.

Durch die Auswertung der später gefundenen Flugschreiber gilt folgende Unfallursache als gesichert: Nachdem der Kapitän das Cockpit verlassen hatte, verschloss der Kopilot die Tür und leitete, in suizidärer Absicht, den Sinkflug ein. Kurz danach versuchte der Kapitän erfolglos, wieder in das Cockpit zu gelangen. Zuerst machte er sich durch lautes Rufen bemerkbar und versuchte dann vermutlich, die Tür gewaltsam zu öffnen. Erwiesenermaßen war der Kopilot zu dieser Zeit bei vollem Bewusstsein und handelte daher mit Absicht.

Die Ermittlungen zur Unfallursache ergaben zudem, dass sich der Kopilot zuvor über die Sicherheitsvorkehrungen an Cockpittüren informiert hatte. Eine früher diagnostizierte Suizidgefahr galt zwar seit Jahren als nicht mehr gegeben, allerdings befand sich der Kopilot nach wie vor in psychotherapeutischer Behandlung und hatte eine Krankschreibung für den 24. März 2015.


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